Dieser Aufsatz gibt einen Überblick über pädagogische Forschungsperspektiven aus wissenschaftstheoretischer Sicht. Wissenschaftstheorie bezeichnet eine Meta-Theorie über Theorien, also eine Theorie darüber wie Wissen zu schaffen ist. Beim pädagogischen bzw. erziehungswissenschaftlichen Studium handelt es sich in der Regel um das Lehren und Lernen bestimmter pädagogischen Themen sowie Technologien. Dabei werden Perspektiven bzw. Erkenntnistheorien in der Pädagogik selten fokussiert. Aber es erscheint notwendig, in der Lehrerbildung pädagogische Forschungsperspektiven sowie Wissenschaftstheorien zu vermitteln, damit Lehrerinnen und Lehrer ihre eigene alltägliche Praxis noch besser reflektieren können. Die Wahl einer Forschungssicht bzw. -methode ist von Interessen des / der WissenschaftlerIn beeinflusst und insofern subjektiv. Mit Hilfe der wissenschaftstheoretischen Grundkenntnisse kann eine optimale Forschungsmethode ausgewählt oder entwickelt werden. In diesem Aufsatz werden vier typische pädagogische Ansätze erläutert und wissenschaftstheorisch eingeordnet: Hermeneutik, empirische Methode, kritische Theorie sowie Systemtheorie. In der Hermeneutik geht es um „Verstehen", während „Erklären" das Ziel der empirischen Methode ist. Mit der kritischen Theorie wird auf die „Verbesserung" einer Situation gezielt, während es der Systemtheorie um eine „funktionale Beschreibung" geht. Durch die wissenschaftstheoretische Einordnung der pädagogischen Forschungsansätze wird der Einstieg in die Erziehungswissenschaft erleichtert.