Wir wollen in diesem Artikel durch einen Überblick über die Vorgeschichte des Konzepts "Care" und "Caring" den innovativen Stellenwert des "Caring Thinking" in der Erziehung präsentieren und versuchen, eine Strategie der Erziehung für "besseres Denken" zu entwickeln. Das Prinzip der Erziehung symbolisiert sich seit Sokrates als „Sorge für die Seele". Dieses Konzept wurde in der mittelalterlichen Erziehung im Zusammenhang mit der christlichen Erlösung der Seele gestellt und wurde in der Zeit der Aufklärung verweltlicht. Die moderne Philosophie vertiefte den Begriff bis zur ontologischen bzw. existenziellen „Sorge um das Dasein". Bis heute umfasst der Begriff „care" die beiden Aspekte "Fürsorge für andere" und "Angst / Besorgtsein um jemanden oder etwas". Die Terminologie "Caring" entstammt dagegen der ethischen Diskussion um "Gerechtigkeit" contra "Caring" als Grundlage für das moralische Urteil. Diese Erkenntnis wurde in der Schulerziehung als "caring education" in die Praxis umgesetzt. Im Rahmen der emotionalen Erziehung ist "Caring Thinking" als Teil der caring education im Paradigma des Philosophierens mit Kindern didaktisch elaboriert worden. Die Unterrichtspraxis „Neuorganisierte Familie" von Toshiaki Ose interpretieren wir als ein konkretes Beispiel des Lehrens und des Lernens von Caring Thinking.