広島大学文学部紀要 56 巻
1996-12-27 発行

真理、祈り、書くこと : カフカのテクストの構成原理

Wahrheit, Gebet, Schreiben—Kafkas Prinzip der Textkonstruktion
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Abstract
Über die Erzähltechniken von Kafka ist bisher von mehreren Forschern diskutiert worden und jetzt noch umstritten. In der vorhandenen Arbeit werden die für Kafkas Erzähltexten charakteristische Merkmale herausgefunden und danach wird eine Interpretation davon versucht, warum Kafka solche eigentümlichen Texten fast fürs ganze Leben geschrieben hat.

Im ersten Abschnitt werden am Beispiel einer kleinen Erzählung "Die Bäume" drei Merkmale hingewiesen, die man auch in seinen vielen anderen Texten finden kann:Selbstentwicklung des Gleichnisses, fragmentarischer Charakter und negative Struktur.

Im zweiten wird es durch die Analyse der Kafkas Lebensdokumente (Tagebücher, Briefe, aphoristische Fragmente aus dem Nachlaß) gezeigt, daß diese drei Merkmale als der Ausdruck seiner negativen Einstellung zur institutionellen Sprache verstanden werden können. Die negative Textstruktur wird im nächsten Abschnitt im Licht des Begriffs "Wahrheit", den Kafka u.a. in den Aphorismen mehrmals benutzt, in Betracht gezogen. Die Wahrheit kann für ihn nur nach oder mit der Verneinung des Ichs, wenn auch nicht erreicht, "gelebt" werden. Man kann sagen, daß diese Verneinung in seinem Schaffensprozeß zur negativen Struktur der Erzählwerken wird. Denn Schreiben ist für ihn, wie er selbst sagt, nichts anderes als Leben.

Kafka hat in einem Oktavheft ohne Kontexte "gekritzelt":"Schreiben als Form des Gebetes." Im Zusammenhang mit dieser oft zitierten Formulierung wird im letzten Abschnitt die oben erwähnte negative Struktur interpretiert und dadurch wird eine innere Beziehung zwischen "Wahrheit" ,"Gebet" und "Schreiben" gezeigt.