広島大学文学部紀要 Volume 47
published_at 1988-01-31

A. シュニッツラー「死人に口なし」試論 : 深淵からの帰還

Versuch über Schnitzlers „Die Toten schweigen" : Zurückkehren aus dem Abgrund
Kawahara Toshio
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HUSFL_47_232.pdf
Abstract
Das Theme dieser Erzählung ist „eine tolle Angst" vor der Vernichtung, die Emma in "einer ungeheuren schweren Stille" und tiefer Finsternis erfaßt, nachdem sie durch den Unfall mit der Droschke in den „Abgrund" geschleudert worden ist. Diese augenblickliche Erlebnis der Angst ist der entscheidende Wendepunkt in der Erzählung. Vorher war Emma sehr vorsichtig und klug, aber durch dieses Erlebnis verändert sie sich wesentlich und ist daraufhin ganz verwirrt, wenn es ihr selbst auch nicht gewußt wird.

Aber im Verhalten gegen Franz, ihrem Geliebten, wird Emmas Veränderung doch deutlich. Kurz vor dem Unfall hatte sie ihn heiß umarmt. Als sie dann in der Finsternis mit der ausgestreckten Hand sein blutiges Gesicht berührt, fürchtet sie sich nur sehr vor ihm, ohne Sorge und Mitleid für den Verletzten zu zeigen. Schließlich nennt sie ihn kalt „einen Toten" oder „einen blassen fürchterlichen Mann". Auch an der Person des Kutschers kann man sehen, daß Emma nach dem Unglück plötzlich nicht mehr normal ist. Als sie miteinander darüber beraten, ist Emma im Gegensatz zu ihm völlig unfähig, praktisch zu überlegen. Schließlich ist ihr Mann wie ein Spiegel, der ihre Verwirrung anzeigt. Alle Personen, Franz, der Kutscher und ihr Mann, sind Zeichen, die Emmas Veränderung deutlich werden lassen.

Am Schluß bemerkt auch Emma deutlich, daß sie wie eine Andere wird, weil sie den Satz: „Die Toten schweigen" aus Sorge um den Skandal vor ihrem Mann unbewußt laut ausgesprochen hat. Was sie so verändert hat, ist die entsetzliche Angst vor dem eigenen Existenz im Abgrund.