ドイツ文学論集 46 号
2013-10-21 発行

「過渡期」における新しい文学への展望 : ルードルフ・ヴィーンバルクの『美学出征』をめぐって <論文>

Ein Ausblick auf die neue Literatur in der Übergangsepoche : Zu den Ästhetischen Feldzügen Ludolf Wienbargs
髙池 久隆
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Abstract
Der vorliegende Aufsatz möchte aus den Ästhetischen Feldzügen Wienbargs seine Ansichten über die neue Literatur herausziehen und dadurch Licht auf einige wichtige Besonderheiten der Bewegung Junges Deutschland werfen. Während die Anfangsworte aus den Ästhetischen Feldzügen: „Dir junges Deutschland, widme ich diese Reden, nicht dem alten“, allzu bekannt sind, wurde meiner Ansicht nach der gesamte Text bisher nicht genügend in Betracht gezogen.

Die von Wienbarg gesuchte, neue Ästhetik ist eine Wissenschaft, die die Schönheit nicht nur in der Kunst, sondern auch im Leben nachweist und erläutert. Obwohl Wienbarg das Leben bzw. die gesellschaftlichen Umstände für wichtig erachtet, ist er weit davon entfernt, die künstlerischen bzw. literarischen Probleme einfach auf die gesellschaftlichen zu reduzieren. Einerseits betrachtet er seine eigene Zeit als Übergangsepoche, andererseits übt er heftige Kritik am Historismus. Er spricht von der Überlegenheit der deutschen Sprache gegenüber den anderen europäischen Sprachen. Diese Behauptung in Anlehnung an Fichtes Reden an die deutsche Nation zeigt seine nationalistisch gefärbte Natur.

Im Gegensatz zu seinem Vorläufer Börne, der Goethe stark kritisiert, schätzt Wienbarg Goethe als Repräsentanten der eigenen Zeit. Seine Bewunderung gilt besonders dem Lebenswerk Goethes, dem Faust, weil er in der Figur des Faust „das sich des Sieges seiner Freiheit im voraus bewußte Deutschland“ finden kann. Aber er vergisst auch nicht, auf die aristokratische Natur Goethes und seinen doppelten Charakter hinzuweisen. Auch wenn sein Respekt vor Goethe übergroß ist, kann der große Dichter doch nicht als Modell für sich selbst gelten.

Hingegen könnte Heine, dessen Prosa gerade neu ist und sich von der klassischromantischen Schreibweise unterscheidet, ein Vorbild für Wienbarg sein. Wie die anderen jungdeutschen Schriftsteller bevorzugt auch Wienbarg Prosa vor Versen. Wienbarg bringt Heine große Achtung entgegen, obwohl Heines jüdische Herkunft einen kleinen Schatten auf diese Achtung wirft. Wienbarg fasziniert besonders der Witz, der Heine einerseits populär macht und andererseits Feindseligkeit schürt. Wienbarg unterscheidet zwischen dem alten „Phantasiewitz“ und dem neuen „Charakterwitz“ und schätzt letzteren höher als ersteren. Wienbarg sieht in Heine einen Meister des Charakterwitzes, womit Heine vielleicht nicht immer glücklich ist, da er später sein Talent bzw. seine Genialität gegen den Charakter bzw. die Gesinnung verteidigen muss.

Bei allen Mängeln kann das Werk Ästhetische Feldzüge als relativ konkreter Ausblick auf die neue Literatur der Übergangsepoche angesehen werden.
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