ドイツ文学論集 46 号
2013-10-21 発行

『黄金の壺』はロマンティックか : E.T.A. ホフマンの音楽観 <論文>

Ist ≫Der goldne Topf≪ „romantisch"? : Zu E.T.A. Hoffmanns Musikauffassung.
西谷 明子
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DoitsuBungakuRonshu_46_5.pdf
Abstract
Wenn E. T. A. Hoffmann in seiner Rezension uber die Fünfte sagt, Beethoven sei romantisch, so versteht er unter dem Romantischen vier Elemente: Angst, Sehnsucht, Unendlichkeit und Hin und Zurück zu einer anderen Welt. Diese Elemente spielen auch im ≫Goldnen Topf≪ eine bedeutende Rolle.

Auch hier wird die Angst als ein Gefuhl behandelt, das wie in der Fünften Beethovens überwunden werden und sich in Hoffnung verwandeln kann. Die „Sehnsucht", ein mit der Angst in Verbindung stehendes Gefühl, ist eines der Stichwörter, die Hoffmann am häufigsten gebraucht, um Anselmus' Innerstes zu beschreiben. Und das Wort „Unendlichkeit" verwendet er in dem Märchen ebenso oft zur Darstellung von Atlantis, wie er damit in seinen Musikbesprechungen seinen Begriff von „idealer Musik" erklärt. Bei dem Hin und Zurück zu einer anderen Welt schließlich handelt es sich um das eigentliche Thema des Werks.

Das Paradies Atlantis bedeutet ursprunglich einen Ort, den es im Hier und Jetzt nicht gibt. Mit den unverstellten, einfachen Gefühlsäußerungen seiner Bewohner assoziiert man eher die Musik des Barock als die der Romantik. Auch wenn Hoffmann in ≫Alte und neue Kirchenmusik≪ die alte Kirchenmusik wegen ihrer „Einfachheit" lobt, verwickelt er sich nicht in Widerspruche. „Romantisch" war vielmehr die für seine Zeit typische Sehnsucht nach der unerreichbaren Vergangenheit.

Aber obwohl Hoffmann meinte, dass die ideale, einfache Musik der Vergangenheit, als solche nie wieder hergestellt werden könne, sah er doch in den hervorragenden, zeitgenössischen Komponisten die Schöpfer einer der Gegenwart angemessenen Musik. Als der „Erzähler", der die Geschichte des Anselmus berichtet, aus dem Paradies wiederkehrt, verfügt er über ein „poetisches Besitztum" in sich. Wer Meisterwerke erlebt, reift und kann die Möglichkeit bzw. das Vermögen erlangen, neue bedeutende Kunstwerke hervorzubringen. Aus dieser Überzeugung heraus hat E.T. A. Hoffmann das Werk nicht nur als Dichter, sondern auch als Musikkritiker verfasst.
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