ティクヴァ『走れ,ローラ!』 (1998年) 「意志」と「混沌」,この現代的な映画に見られる伝統的思考形式について

ドイツ文学論集 Issue 36 Page 51-60 published_at 2003-10
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Title ( jpn )
ティクヴァ『走れ,ローラ!』 (1998年) 「意志」と「混沌」,この現代的な映画に見られる伝統的思考形式について
Title ( eng )
Tykwer: Lola rennt(1998) Über Wille und Chaos, eine traditionelle Denkweise in einem zeitgemäßen Film
Creator
Kimoto Shin
Source Title
ドイツ文学論集
Beiträge zur Deutschen Literatur, Sprache und Kultur
Issue 36
Start Page 51
End Page 60
Abstract
Der Film Lola rennt erregte internationales Aufsehen. Im Hintergrund des Filmwerks kann man jedoch folgende historisch kultivierte Denkweise entdecken. Nach den Worten des Filmemachers sei Lola rennt nämlich “ein Action-Film, der eine philosophische Idee trägt.” Es sind Lola und ihr Freund Manni, die die Philosophie auf der Bildwand verkörpern. Was für Ideen tragen also Lola und Manni? Lola stellt in ihrer rennenden Gestalt den göttllichen Willen dar, was schon im Filmtitel kurz und knapp ausgedrückt ist. Gegenüber dem Willen Lolas verkörpert Manni das Chaos. Was wird dann auf der Bildwand passieren, wenn Wille und Chaos zusammentreffen: Die rote Spirale. Während Lola rennt, wartet Manni in einer Telefonzelle bei einem Lokal namens “Spirale” auf sie. Der Name des Lokals hängt mit dem Charakter Mannis zusammen, der ziellos in einen kriminellen Sprudel gezogen wird. Lola steht genau so im Durcheinander wie Manni: Wenn sie nach dem Gespräch mit ihm aus dem Zimmer springt, eilt sie verwandelt als Zeichentrickfigur das Treppenhaus spiralenförmig hinunter. Sie beherrscht jedoch das Durcheinander: Was das dialektische Vehältnis von Willen und Chaos deutlich nahelegt, ist das rote Telefon in Lolas Zimmer. Bevor sie das Zimmer verläßt, wirft sie den roten Hörer nachlässig auf. Der wirbelt in Spiralen durch die Luft, knallt aber präzise auf die Gabel. Lola und Manni stehen klar im Kontrast, hängen aber zugleich voneinander ab. Der Regisseuer fasst das Verhältnis der beiden Charaktere so zusammen: “Wo Manni ist, stiftet er Chaos”, aber “Lola liebt Mannis Durcheinander, und was noch besser ist, sie bringt das Schlimmste immer wieder in Ordnung.” Diese Bemerkung spricht die Struktur des Filmwerks an. Außerdem kann man vielleicht in der Dialektik von Willen und Chaos die typische Denkweise in einem bestimmten kulturellen Klima finden, was ursprünglich in der Schöpfungsgeschichte der Genesis zu erkennnen war, wo Gott die Welt aus dem Chaos schuf.
NDC
German literature [ 940 ]
Language
jpn
Resource Type journal article
Publisher
日本独文学会中国四国支部
Date of Issued 2003-10
Rights
(c) 日本独文学会中国四国支部
Publish Type Author’s Original
Access Rights open access
Source Identifier
[ISSN] 0918-2810
[NCID] AN00155580