近代ドイツ文学に描かれたEhreの諸相
広島大学文学部紀要. 特輯号 Volume 58 Issue 3
Page 1-105
published_at 1998-12-25
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File |
HiroshimaUniv-StudFacLett-SP_58-3.pdf
3.52 MB
種類 :
fulltext
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Title ( jpn ) |
近代ドイツ文学に描かれたEhreの諸相
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Title ( eng ) |
Aspekte der Ehre in der neueren deutschen Literatur
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Creator |
Takeda Tomotaka
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Source Title |
広島大学文学部紀要. 特輯号
The Hiroshima University studies, Faculty of Letters, Special Issues
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Volume | 58 |
Issue | 3 |
Start Page | 1 |
End Page | 105 |
Abstract |
In der neueren deutschen Literatur gibt es eine Reihe der Werke, als deren Thema die Problematik der Ehre gehalten werden kann: von Lessings Minna von Barnhelm (1767) bis Sudermanns Die Ehre (1889) .
Harald Weinrich beschränkt sich in seinem Aufsatz Mythologie der Ehre (in Merkur 1969) fast nur auf die adlige Ehre, indem er die bürgerliche Ehre ignoriert, die unehrliche Berufsleute von den ehrlichen Bürgern unterscheidet. Er lehnt auch die innere Ehre ab, weil die Ehre "die soziale Billigung der Umwelt" sei, also die Beurteilungen der anderen voraussetze. In Schillers Der Verbrecher aus verlorener Ehre (1786) geht es aber um die bürgerliche Ehre, die dem Vorbestraften ewig vorenthalten ist, so daß er die Ehre entbehren lerneri muß, sein Wildschießen fortsetzt, schließlich einen Mord begeht, um sich tiefer in den Wald zu flüchten und dort zum Anführer der schändlichen Rotte gewählt zu werden. Sein Schicksal, er heißt Wolf, ist dem des mittelalterlichen Werwolfs, der für friedlos erklärt und von der Gemeinschaft ausgewiesen wurde, sehr ähnlich. Der Werwolf war ehrlos, entehrend genannt. Der Verlust der Ehre bedeutet hier wie dort einen sozialen Tod. Schiller kritisiert an der damaligen bürgerlichen Gesellschaft deren Kaltherzigkeit, die dem Vorbestraften keine Chance zur Rehabilitation gibt. Meister Anton ist stolz auf seine altzünftige bürgerliche Ehre, an der er dank dem Meister Gebhard teilnimmt. Seine ehrliche Dankesbezeigung, daß er seinem altkranken Lehrer, dem er "alles verdankt", tausend Taler, die er für die Mitgift Klaras erspart hat, hergibt, bringt ihn und seine Tochter um die Ehre, indem der enttäuschte Mitgiftjäger Leonhard die schwangere Klara sitzen läßt. Die Furcht des Meisters Anton vor der Schande, dem Verlust der altmodischen jüngfräulichen Ehre, treibt seine Tochter in die Enge und schließlich in den Selbstmord. Das ist die wesendliche Struktur dieses Trauerspiels. Auch der Held von Stifters Das alte Siegel (1843) opfert der Ehre, die schon aus der Mode ist, "das warme, ewige, klare Leben" mit der schönen guten Cöleste, und als seine Haare weiß sind, ringt er mit Gewissensbissen und wirft "das alte Siegel (das Symbol der alten Ehre) in eine unzugängliche Schlucht". Bei der Ehre von Major Tellheim handelt es sich um die innere Ehre, die Weinrich bestreitet. Seine Ehre bedeutet einerseits <noblesse oblige>, das der Sieg über seinen Egoismus ist, andererseits deutet sie aber auch den Willen zur Überlegenheit an, also zum Sieg über die anderen. Daher spricht Minna von "ehrlich" und "edel", und auch von "unverzeihlicher Stolz". In dieser Komödie steckt ein Keim zur Tragödie. Man hätte aus seiner ehrlichen Handlung beinahe ein Verbrechen machen können. Der Einklang der inneren Ehre mit der billigenden Umwelt droht zu brechen. Er zweifelt vorübergehend an der gerechten Ordnung der Welt. Dank dem königlichen Handschreiben heilt die Wunde in seinem Verhältnis mit der Gesellschaft, was bei dem Meister Anton und Hugo nicht der Fall ist. In Brentanos Geschichte geht es um die Unvereinbarkeit der menschlichen und der göttlichen Ehre. Wie sehr sich auch der Mensch um die Wahrung der Ehre anstrengt, seine Bemühung kann durch die unfaßbaren Fügungen vereitelt werden. "Tue deine Pflicht und gib Gott allein die Ehre!" sagt die alte Bäuerin. Graf von Trast findet als junger Offizier den Befehl der adligen Ehre brutal und dumm und beschließt ehrlos weiterzuleben, statt um der Ehre willen Selbstmord zu begehen. Nicht "lieber Tod als Schande", sondern "lieber Leben als Ehre". Er verläßt Europa und wird in Indien Kaffeekönig. Was ihm die Ignorierung der Ehre der deutschen adligen Gesellschaft ermöglicht, ist sein Kosmopolitanismus und auch die Wirtschaftskraft. Ein weltweiter Horizont relativiert die Ehrensitte eines Landes, und die ökonomische Macht stellt die Standesehre in den Schatten. |
Keywords |
名誉
ミンナ・フォン・バルンヘルム
カスペルとアンネル
古い印章
マリーア・マグダレーナ
エフィー・ブリースト
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NDC |
German literature [ 940 ]
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Language |
jpn
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Resource Type | departmental bulletin paper |
Publisher |
広島大学文学部
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Date of Issued | 1998-12-25 |
Publish Type | Version of Record |
Access Rights | open access |
Source Identifier |
[NCID] AN00163013
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