広島大学大学院総合科学研究科紀要. III, 文明科学研究 2 巻
2007-12-31 発行

イロニー考 : トーマス・マンを中心として <論文>

Betrachtungen über Ironie im Hinblick auf Thomas Mann <Articles>
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Abstract
In der vorliegenden Arbeit wird versucht, Betrachtungen über Ironie, vor allem über Thomas Manns Ironie, anhand seiner Werke und Essays anzustellen.

Zuerst werden die Bedeutung der Ironie überhaupt und ihre Geschichte kurz beschrieben. Ironie heißt eigentlich eironeia im Griechischen und wird mit dissimulatio, Verstellung, ins Lateinische übersetzt. Sokrates' "Nichtwissen" ist ein typisches Beispiel der klassischen Ironie. Ende des 18. Jahrhunderts entwickelt Friedrich Schlegel die rhetorische Ironie zur sogenannten romantischen Ironie weiter. Schlegel behauptet, dass man in der Mitte schwebend alles übersehen solle. Dieses Verhalten führt zu Thomas Manns Ironie, als deren Merkmale Mitte, Vorbehalt und Abstand zu verstehen sind.

Tonio Kröger steht in der Mitte zwischen zwei Polen: Bürger und Künstler, und hält Abstand von beiden. Er behält sich die Entscheidung für einen Pol vor. In der Erzählung wird häufig die Wendung "einerseits A, andererseits B" benutzt: einerseits liebt Tonio seine Mutter, aber andererseits findet er den Zorn seines Vaters würdiger. Darin kann man seinen ironischen Stil erkennen. Als Künstler liebt Tonio das Leben, aber in dieser Liebe steckt immer ein wenig Verachtung. Vor seiner Ehe schreibt Thomas Mann seiner künftigen Frau, Tonios Worte anführend, dass die ironische Liebe sein eigentlichstes Gefühlsgebiet gewesen sei und gesteht, dass er seine ironische Stellung verlasse, um ihre Liebe zu gewinnen. Diese Episode zeigt die Grenze der Ironie.

In "Lotte in Weimar" wird Goethe von verschiedenen Personen von verschiedenen Standpunkten aus betrachtet. Sowohl sein Verehrer als auch seine Kritikerin, sein Sekretär und sein Sohn treten auf und sprechen über ihn. Durch diese perspektivischen ironischen Darstellungen versucht der Autor, den großen Dichter in seiner Totalität zu schildern. Thomas Manns ironische Stellung kann man auch z.B. an seinem Verhalten gegenüber den okkulten Sitzungen und Nietzsches Philosophie erkennen. Bei Thomas Mann können Sympathie und Kritik nebeneinander stehen.

In "Joseph und seine Brüder" kann Joseph durch sein Wissen um die mythischen Begebenheiten voraussehen, was in Zukunft geschehen wird. Am Ende des Romans gesteht er aber vor seinen Brüdern, es sei sträflich gewesen, dass er zu gut gewusst habe, was da gespielt wurde. Im letzten Abschnitt des Romans "Der Zauberberg" nennt sich der Erzähler, der die jungen Soldaten im Feld schildert, einen schauenden Schatten am Weg und schämt sich seiner ironischen Schattensicherheit.

An Thomas Manns Ironie kann Kritik geübt werden: die Ironie ist zwar eine sinnvolle Lebensanschauung, aber im Ernstfall kann man nicht in der Ironie verharren. Aber aus den oben genannten Texten, Thomas Manns Brief an seine Frau, Josephs Geständnis und der Selbstkrititk des Erzählers des "Zauberbergs"

kann man begreifen, wie gut Thomas Mann selbst die Probleme der Ironie kennt.