広島ドイツ文学 14 号
2000-03 発行

ベル『若き日のパン』試論 : 市民社会に秘められた憎悪のからくり

Bölls “Das Brot der frühen Jahre” : von der verborgenen Funktion des Hasses in der bürgerlichen Gesellschaft
木本 伸
全文
438 KB
HiroshimaDoitsuBungaku_14_1_Kimoto19.pdf
Abstract
In “Das Brot der frühen Jahre”(1955) geht es um einen Montag in den fünfziger Jahren. An diesem Tag reflektiert ein junger Techniker, Walter Fendrich, in innerem Monolog über sein Leben. Die Misere der Nachkriegszeit wird im Text intensiv in seinem “Hunger” ausgedrückt. Diesen nennt er “etwas Wölfisches in mir”. Nach der Erfüllung des Heißhungers durch den Wirtschaftsschwung wird der “Wolf” im geheimen zur Arbeitsmoral der Gesellschaft verinnerlicht: Im Arbeitsleben nimmt er oft daher bei sich einen wölfischen Haß wahr, der ihn zum Verdienen treibt. Im Laufe des Texts nimmt er aber anläßlich einer unerwarteten Liebesbegegnung mit einem Mädchen Abschied von allen Verhältnissen des Wirtschaftswunders: Im Augenblick der Begegnung wird er von einem Erkenntnisblitz getroffen, wobei ihm die Geheimkräfte der Gesellschaft als “Haß” klarwerden. Er kommt z.B. zur Erkenntnis, daß ein “roter Strich” auf der Lohnliste, der einen toten Mitarbeiter bedeutet, die Brutalität in der Industrie darstellt. Was ihn dazu führt, ist das “grellweiße” Gesicht des Mädchens Hedwig, das ihm fast als religiöse Gestalt erscheint. Es ist bemerkenswert, daß der Roman während des Aufenthalts Bölls in Irland entstand. Auf der Insel, die er mehrmals besuchte, begegnete er einer naiven Religiosität. Die Gesellschaftskritik hier ist also von irischer Perspektive bestimmt, die im Text von Gestalten wie Hedwig und Walters Vater vertreten wird. Am Ende des Texts hört Walter in der Phantasie den Todesruf der Kinder in Bethlehem, in dem jener Mitarbeiter auch mit schreit. Das deutet an: Hinter dem tugendhaften Schleier der Arbeitsmoral ist ein überhistorischer Haß verborgen, der im geheimen die bürgerliche Gesellschaft beherrscht.
権利情報
Copyright (c) by Author