Wenn man die Schriftsprache in der frühneuhochdeutschen Sprachperiode untersucht, muss man mit vielen schwierigen Problemen zu tun haben. Vor allem könnte es die schwierigste sein, die Verhältnisse zwischen Schriftform und Phoneme genau zu beschreiben. Man könnte es darauf zurückführen. Erstens, die Mannigfaltigkeit der Schriftart, die einem bei dieser Schriftsprache nicht selten begegnet. Zweitens, man muss die Mundartforschung berücksichtigen, weil verschiedene Mundartformen in dieser Schriftsprache öfter sich befinden. Dritens, es kommt hier oft auf die innersprachlichen Wandlungen an, die sich in dieser schriftlichen Hinterlassenschaft kundtun. In Bezug auf die Methodenlehre muss man ausserdem die Graphematik in die Hand nehmen, die im Gefolge des Strukturalismus steht, System und Funktion der Schriftzeichen innerhalb eines Textes als synchrone Erscheinung zu erforschen.
In diesem Satz ist der Begriff der Frühneuhochdeutschen Sprachperiode als ein Ansatzpunkt zur Forschung formuliert, auf die Auffassungen von H. Egger, E. Arndt, und A. Schirokauer beruhend. Dann sind phonologische Eigenschaften der Schriftsprache Luthers nachgewiesen, durch die Beschreibung von C. Francke. Ich meine, man könnte es der weiteren Forschung zugrund legen.