Es gibt die tiefe Verbindung zwischen der Jenenser Philosophie und seiner späteren Pädagogik. Auch großes Arbeitsvorhaben „Die Deutsche Bewegung" stammt aus der Jenenser Jahre. Das polaristische Denkprinzip ist einer zentraler Aspekt sowohl für Nohls Philosopie, besonders „Die Deutsche Bewegung", als auch für seine Pädagogik.
Diese Arbeit läßt sich zusammenfassen wie folgt:
Eines der-entscheidenden Markmale der Nohlschen Pädagogik beruht auf Nohls Erkenntnis des Polaritätsprinzips als allgemeinsten Strukturgesetzlichkeit, die die Denkentwicklung der Deutschen Bewegung namentlich im Hinblick auf die in ihrem Verlauf gewonnene und präzisierte Einsicht in die Totalität des Lebens bestimmt. (Abschn. II)
Das Spezifische der Nohlschen Menschenkunde und Bildungstheorie ist das polare Spannungsverhältnis. So faßt Nohl in seiner Menschenkunde beispielsweise den Gegensatz zwischen „Anlagen und Freiheit der Person" als sich wechselseitig ergänzende Pole der Charaktereinheit auf. (Abschn. III)
So synthetisiert er in bildungstheoretisch-didaktischer Hinsicht die Gegensätze „Subjekt und Objekt" oder „Formalismus und Materialismus" im Sinne der Theorie der kategorialen Bildung. (Einwirkung)