In Deutschland zu Hause..., so haben viele deutsche Juden der Weimarer Zeit gefühlt. Und nicht wenige von denen, die von der Hegemonie der deutschen Kultur stark gefangen worden waren, haben das Wesen des Nationalsozialismus am Anfang leider verkannt.
In dieser Abhandlung habe ich die folgenden Fragen von der Wilhelminischen bis zum Anfang der Nazi—Ära gestellt; 1) was die Assimilation ist, 2) wie man die Assimilierung der Juden fangen kann, 3) und was für eine Wirkung sie auf die assimilierten Juden ausgeübt hat.
Mir bedeutet die Assimilation einen Integrationsprozeß einer Minorität zur Majoritätenwelt und besonders die Aufnahme des Wertsystems der Majorität. Und ich finde darin die verbreitende Tendenz der jüdischen Säkularisierung, daß es in zunehmendem Maße die Juden gab, die bei der „Dissidierung“ nur aus der Synagogengemeinde austreten und sich nicht taufen lassen. Und nach der Einführung der Zivilehe wurde die jüdische Mischehe im Verhältnis zu früher dauernd zunehmen. Man kann diese Tendenzen als Beispiele der jüdischen Aufnahme der Weltanschauung von der säkularisierten, deutschen Gesellschaft betrachten. Eine der Wirkungen der jüdischen Assimilierung suche ich in der Entstehung der rechtsradikalen, jüdischen Organisationen, bes. des Verbandes nationaldeutscher Juden und des Deutschen Vortrupps in der Weimarer und Nazi Ära.