広島大学総合科学部紀要. I, 地域文化研究 Volume 25
published_at 1999-12-25

第三帝国下のドイツ・ユダヤ人の危機意識 : 「ドイツ先遣隊」(1933-35)のハンス=ヨアヒム・シェープスの事例を通じて

Ueber das Krisenbewusstsein der Juden in der NS-Zeit : durch die Aeusserungen und Handlungen Hans = Joachim Schoeps und des Deutschen Vortrupps (1933-1935)
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Abstract
In dieser Abhandlung werden anhand der Analyse vom jungen konservativen, deutschen Juden, Hans=Joachim Schoeps (1909-1980) und seiner Jugendorganisation, dem Deutschen Vortrupp, Gefolgschaft deutscher Juden (1933-1935), in Betracht gezogen, wie die Juden in der NS-Zeit die wirklichen Krisen fuer sie begreigt haben und was fuer Identitaeten sie gehabt haben, aus denen sie damalige Situationen in Deutschland begreifen konnten.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden Schoeps und sein "Vortrupp" wegen ihrer philo-faschistischen Aeusserungen von ihrem Konservatismus in der NS-Zeit manchmal missverstanden und kritisiert.

Aber statt der Kritik sollen wir, Historiker, analysieren und erklaeren, in wercher Situation ihre Aeusserungen und Handlungen entstanden waren, denn wir sind keine Richter fuer die Vergangenheit. Aus dieser Gesichtspunkt werden in dieser Abhandlung die folgenden Analysen bezweckt: 1)aus den Forschungsergebnissen W. Gruners ueber die Behoerdenmassnahmen gegenueber den Juden in der Reichshauptstadt die Aenderungen der Tendenzen der Massnahmen klar zu machen, 2)duerch den historischen Materialien die Forschungsergebnissen C. J. Rheins ueber Schoeps und "Vortrupp" festzustellen und zu bestaetigen und 3)von 1) und 2) die Aeusserungen und Handlungen Schoeps und des "Vortrupp"s erneut zu ueberpruefen.

Daraus ziehe ich zwei Folgerungen. Erstens soll man ihre Aeusserungen und Handlungen in dem historischen Kontext bis zum Ende 1935 verstehen, in dem die Aussnahmebehandlungen und d.h. Moeglichkeiten, weiter als gleichberechtgte Buerger zu leben, fuer bestimmte Juden noch existierten. Und zweitens kann man die Beispiele von Schoeps und "Vortrupp" nichit besonders heterogen bezeichnen, weil J. Matthaeus bekannt macht, dass es wenigstens im Jahre 1933 aehnliche Versuche bei der Gruendung einer patriotischen "Neuen Front der deutschen Juden" gegeben habe. Die Mehrheit der deutschen Juden versuchten mehr oder weniger als Deutsche juedischen Glaubens oder Stammes in ihrem Vaterland weiter zu leben. Ich glaube, dass man in den Aeusserungen Schoeps und des "Vortrupp"s eine neue Art der Synthese vom Deutschtum und Judentum finden kann. Waehrend die Mehrheit der deutschen Juden behaupteten, dass sie trotz ihres Judentums wahre Deutsche seien, behaupteten Schoeps und der "Vortrupp" steif und fest, dass sie, konsavative und glaubenstreue Juden, wegen ihres echten Judentums wahre Deutsche seien. Sie wuenschten, dass die Juden wie die Preussen oder Bayern als ein Stand anerkannt zu werden, der als ein Stamm Deutsche konstruiert. Aber das NS-Regieme organisierte Deutschland zur Gemeinschaft des Blutes und der Rasse um und zwar nicht zu der der Geschichte und des Schicksals, die sie vom ganzen Herzen gewuenscht haben.